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30.05.2014 - Kummertelefon des Kinderschutzbundes steht selten still - Remscheid
Die Suche des Kinderschutzbundes hat ein Ende: Am vergangenen Samstag starteten zwölf neue Mitarbeiter ihre Ausbildung zum
Berater am Kinder- und Jugendtelefon. Bis März 2015 vermittelt ein Gesprächstherapeut den Ehrenamtlern aus Remscheid, Wermelskirchen,
Hückeswagen und Solingen fortan in 70 Stunden das Handwerkszeug, mit dem sie hilfesuchenden jungen Menschen kompetent zur Seite stehen.
Junge Ratsuchende möchten
nicht lange auf Antwort warten
Finanziert wird die Ausbildung durch eine Spende. Karl-Richard Ponsar und Andrea Homfeld vom Remscheider Kinderschutzbund nahmen gestern zwei Schecks entgegen: Klaus Hoppe, Kuratoriumsmitglied der Stiftung Deutsche Kinder-, Jugend- und Elterntelefone, überreichte 2000 Euro, Salvatore Lerose und Tanja Münnekehoff von der Lerose-Stiftung übergaben 4000 Euro. Die Spende sichert das wichtige Angebot, denn die
"Nummer gegen Kummer" hat sich als zentrale Anlaufstelle für Ratsuchende etabliert.
Tanja Münnekehoff, die bis vor 10 Jahren selbst am Telefon saß, kennt den Grund: "Wenn ein junger Mensch etwas auf dem Herzen hat, möchte er das sofort loswerden
und nicht stundenlang auf eine Antwort per E-Mail warten.
Ob Liebeskummer, Sexualität oder Stress mit den Eltern - die Telefonberater haben für alle Probleme ein offenes Ohr. Belehrend werden sie nicht. "Vielmehr geht es darum, mit den Jugendlichen gemeinsam eine Lösung zu finden", erklärt Andrea Homfeld.
Seit über 30 Jahren gibt es das Kinder- und Jugendtelefon in Remscheid. "Damit sind wir eines der ältesten in Deutschland", betont Ponsar.
Die Arbeit am heißen Draht hat sich verändert. "Früher konnte man während des Dienstes mal ein Buch lesen", erinnert er sich, "das ist heute undenkbar." Denn die "Nummer gegen Kummer" ist ein deutschlandweites Netzwerk - die Berater
nehmen Anrufe aus dem ganzen Bundesgebiet entgegen. So steht auch das Telefon im Büro in der Elberfelder Straße selten still.
Bei der Spendenübergabe: (von links) Karl-Richard Ponsar, Tanja Münnekehoff, Salvatore Lerose, Klaus Hoppe und Andrea Homfeld. Foto: Michael Sieber